“Was kann ich vom polnischen Bauer lernen?“, ThinkSimple, 2011

Vor etlichen Jahren als noch ein Mauer zwischen dem Osten und Westen Europas dastand, erzählte mir ein Freund folgende Begebenheit:

Seine Eltern seien nach dem Krieg aus Ostpreußen ausgewandert, wo sie einen Hof hatten, den sie nach vielen Jahren besuchen wollten.

Meinem Freund fiel bei diesem Besuch auf, dass die staatlichen Äcker miserabel bewirtschaftet waren. Das Gemüse wuchs kümmerlich. Der Acker war in einem desolaten Zustand.

Und dann am Rande des staatlichen Ackers, in der Nähe des Weges, änderte sich das Aussehen des Gemüses zusehends. Hier blühte, wuchs und gedieh das Gemüse ganz anders.

Erstaunt fragte mein Freund den Bauer, wie das wohl so wäre, dass das Gemüse mal hier kümmerlich, mal da prächtig wuchs.

Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: Hier ist mein Acker, da ist der offizielle Acker.

Viele Unternehmen leiden nun mal darunter, dass sie ihre Mitarbeiter für die Firmenziele nicht zu gewinnen vermögen. Diese Unternehmen sind wirtschaftlich bei weitem weniger erfolgreich als Unternehmen, wo sich Mitarbeiter integriert und verstanden fühlen.

Was lehrt uns der polnische Bauer? Eigennutz ist der beste Motivator.

Wenn es einem Unternehmer gelingt, die Unternehmenskultur so zu definieren, dass das Wohl des Mitarbeiters und des Unternehmens nicht gegensätzlich sondern konform sind, dann haben beide gewonnen.

Die Lehre des polnischen Bauers ist für den Unternehmer, aber auch für den Mitarbeiter bestimmt.

Der Mitarbeiter wird nur dann sein Gehalt und seinen Arbeitsplatz retten können, wenn es dem Unternehmen gut geht. Wenn er nur abseits des Arbeitsplatzes –beim polnischen Bauer am Rande des Ackers- gut arbeitet, dann verliert er womöglich auf die Dauer seinen Arbeitsplatz. Und allein von seinem „Abseits“ Acker kann der polnische Bauer nicht leben. Dies ist nur ein Zubrot.

Geben Sie uns Ihre Meinung dazu!

Dr. Karl de Molina
ThinkSimple
www.ThinkSimple.de

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