Persönlichkeit

Merkmale im Profil einer Führungskraft

Zusammenfassung

Personalauswahl ist eine der schönsten und zugleich schwierigsten Aufgaben in einem Unternehmen. Schön, weil es sich um Menschen handelt. Schwierig aufgrund der Tragweite und weil Menschen zu bewerten, eine hohe Kunst der Psychologie ist: Objektivität, Fairness, Angemessenheit, Eignung usw.

Anhand der Werte aus der firmeneigenen Datenbank lassen sich die Ausprägungen von relevanten Attributen analysieren. Und hier im Vergleich von Führungskräften mit Experten. Diese Ausprägungen in den Kompetenzen, Eigenschaften, Emotionen und Sprachformulierungen können Hinweise für die Personalauswahl liefern. Sei es im Executive Search, Talentmanagement, Nachwuchsprogramme usw.

In späteren Studien sollen weitere Attribute wie Werte, Motive und Präferenzen ebenfalls datenbasiert analysiert werden.

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  1. Vorwort

Führungskräfte bilden die Säulen eines Unternehmens und beeinflussen maßgeblich dessen Geschicke. Daher legen Personaler*Innen (im Folgenden wird der Lesbarkeit wegen auf die Sterne verzichtet) den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auf die Auswahl und Weiterentwicklung der Führungskräfte.

Für die Auswahl sowie Weiterentwicklung sind objektive Kriterien erforderlich. Hierfür sind Kompetenz- und Persönlichkeitsprofile neben Führungsstil eine gute Hilfe. In diesem Artikel werden wir einige Merkmale der Profile von Führungskräften aufzeigen und besprechen.

Die gezeigten Profile basieren auf firmeninternen Daten unserer Profildatenbank mit 3 verschiedenen Hierarchieebenen in den Unternehmen: C-Level, Führungskräfte und Experten. Führungskräfte umfassen undifferenziert Direktoren, Bereichsleiter, Hauptabteilung-, Abteilungs- und Teamleiter.

2. Einleitung

„Führen bedeutet Orientierung geben, eine Vision und ein Leitbild entwerfen“ so Katrin Adt (2020).

Beim Führen kann man sich verschiedener Stile bedienen: Partizipativ oder hierarchisch, durchsetzungsstark oder attraktiv, transformational oder transaktional. Gemeinsam haben alle eins: Sie zeigen ein spezifisches Verhalten. Und dieses Verhalten entsteht auf Basis bestimmter Kompetenzen, Werte und Eigenschaften. Und einige davon haben wir in unserer Datenbank analysiert und ausgewertet. Klar ist jedoch, dass Führungsstile z.B. durchsetzungsstark und attraktiv recht unterschiedliche Ausprägungen in den Kompetenzen und Eigenschaften erfordern. Die Werte aus unserer Datenbank sind nicht geclustert nach dem Führungsstil, sondern aggregiert durch alle Führungsstile hinweg.

Situativ betrachtet bedeutet, dass eine junge Führungskraft in einem Unternehmen mit NEW WORK- Kultur zu einem eher partizipativen, attraktiven und transformationalen Führungsstil neigen wird. Und hier daher sehen die Kompetenz- und Persönlichkeitsprofile anders aus als bei einem anders gelagerten Fall. In unserer Studie konnten wir Gründer von Unicorn – Unternehmen mit DAX – Vorständen vergleichen und hier im Persönlichkeitsprofil klare Unterschiede feststellen.

3. Komponenten eines Profils

Ein Profil ist die Abbildung der Ausprägung von bestimmten Attributen. Diese Attribute können Kompetenzen, Motive, Präferenzen, Werte, Persönlichkeit usw. betreffen.

Profile haben den unschlagbaren Vorteil der Offenlegung z.B. des Könnens eines Individuums in Bezug auf sich selbst (Veränderungen während eines Zeitraums), auf eine Organisation (Durchschnittswerte z.B. eines Unternehmens), auf eine Funktion oder Position usw. Damit dient ein Profil der Situationsbestimmung. Diese kann für einen Jobwechsel innerhalb oder außerhalb des Unternehmens von Nutzen sein. Relevant ist aber dann, wie sieht das konkrete Profil des Individuums und der Stelle (das sogenannte Job- oder Anforderungsprofil) aus?

4. Welche Attribute beinhaltet ein Profil?

Um ein menschliches Modell einigermaßen vollständig zu beschreiben, sind ca. 275 Attribute notwendig (Widuckel & de Molina 2021). In diesem Artikel betrachten wir nur einen Bruchteil davon: Einige Kompetenzen, Persönlichkeit, Emotionen und Sprache.

Das hier verwendete Kompetenzmodell wurde zusammen mit Prof. Dr. Joachim Thomas von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt entwickelt und wird mittels Fragebögen in Selbsteinschätzung mit einer 6er Likert Skala. Die restlichen Attribute werden mittels eines zeitversetzten Videointerviews erfasst und über künstliche Intelligenz auswertet, siehe de Molina (2021). Hier handelt es sich um eine Fremdbewertung. Damit haben wir eine Kombination aus Selbst- und objektiver Fremdeinschätzung. 

Das Kompetenzmodell besteht aus 4 Kompetenzklassen: Methodenkompetenzen, Soziale, Personale und Aktionale Kompetenzen. Und darunter 25 Kompetenzen fest den Klassen zugeordnet.

Das heutige Kulturmodell in ThinkSimple+ wurde mit Prof. Werner Widuckel von der FAU und es besteht aus 5 Dimensionen: Werte, Führung, Aufgaben, Anreize und Normen.

Fürs Persönlichkeitsmodell wurde das Big5 – Modell von McCrae, R. R., & Costa, P. T. (1987) verwendet. Die Attribute sind: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus.

Sind diese Eigenschaften tatsächlich so wichtig für die Prognose des beruflichen Erfolges?

„Judge (2002) zeigt, dass Persönlichkeitseigenschaften offenbar von großer Bedeutung für zwei Aspekte des Führungserfolgs: Wer überhaupt in Führungspositionen gelangt (Führungsemergenz) und wer die Leistung seiner Mitarbeitenden positiv beeinflusst (Führungseffektivität)“.

Emotionen sind Zustände ausgelöst durch einen Reiz. Für die Emotionen wurde das Modell von Paul Ekman (in Schmidt-Atzert, L. et al. 2014) und das Organon Modell von Karl Bühler (1999) für die Sprache (Kommunikation) verwendet.

Die betrachteten Emotionen umfassen: Furcht, Kummer, Missmut, Gelassenheit, Abweisung, Freude und Emotionale Stabilität.

Aus den 7 erfassten Emotionen ermitteln wir den Emotions-Index. Der Vorteile von diesem KPI liegt darin, dass es sich um einen aggregierten Wert handelt und damit stabiler und umfassender. Damit dient er der Ermittlung der Veränderungen im emotionalen Zustand.

In der Sprache wurden drei Attribute erfasst: Positive Formulierungen, Negative Formulierung und Einnehmende Sprache.

Aus den drei Werten lässt sich ein KPI namens Sprachen-Index ableiten.

Nach Peterson (2021) kann man an den verbalen Formulierungen den Führungsstil (durchsetzungsstark oder vielmehr attraktiv) erkennen. Im ersten Fall: Spricht länger, schneller, lauter, kaum Füllwörter, mehr Humor & Sarkasmus. Im zweiten Fall: Indirekte Wortwahl, inklusive Sprache, entspannte Aussprache, Fragen stellend. 

Gerade für Positionen mit hohem Kommunikationspensum wie Vertrieb, Marketing und Führungskräfte ist ein hoher Sprachen-Index ein wichtiger Indikator für den Job-Fit.

Im 6. Kapitel werden wir anhand von gemessenen Werten Indikatoren für verschiedene Positionen liefern.

5. Messverfahren

Im Kapitel 6 präsentieren wir einige Ergebnisse von gemessenen Profilen. Diese entstammen ausschließlich von der anonymisierten Datenbank unseres Tools ThinkSimple+. Bei den Kompetenzprofilen haben wir N> 2.000, bei den Persönlichkeitsprofilen N> 100. Bei den letzteren handelt es sich aufgrund der geringen Anzahl von Profilen nur um Tendenzwerte, die der Bestätigung bedürfen. Der Vorteil bei den Persönlichkeitsprofilen liegt darin, dass dazu Videomaterial vorliegt. Dieses erlaubt eine ergänzende Bewertung durch den Betrachter.

Dieses Tool verwendet eine multimodale Messtechnik: Fragebögen und KI-basierte Analyse von zeitversetzten Interviews. Wir analysieren mit dem Tool 6 berufsrelevante Gruppen von Attributen (siehe Bild 1).

Bild 1: Personaldiagnostik mit systemischem Ansatz und multimodaler Technologie.

Eine detaillierte Beschreibung des Messverfahrens finden Sie in der Langversion unter https://www.thinksimple.de/ebooks

6. Gemeinsame Merkmale von Führungskräfte-Profilen

In den vorgehenden Kapiteln haben wir den Boden für die Ergebnisdaten vorbereitet: Vorstellung der Modelle, der Messverfahren, der Chancen und Grenzen.

In diesem Kapitel präsentieren wir die Ergebnisse und besprechen deren Impact auf die Nachfolgeplanung, auf das Auswahlverfahren von Führungsnachwuchskräften, auf den Executive Search usw.

Im Bild 5 haben wir die Werte aller vier Kompetenzklassen von CXO (Vorstand bzw. Geschäftsführung), Middle Management und Experten (Fachkräfte bzw. Sachbearbeiter) dargestellt. Hier finden Sie auch den Durchschnittswert aller Kompetenzen. Dieser Wert liegt bei CXO höher als bei Führungskräften und Experten. Diese Ergebnisse sind zugegeben auf der Basis von Selbsteinschätzungen entstanden. Die ermittelten Ergebnisse steht in Konkordanz mit früheren Ergebnissen von anderen Fragebögen und wird von unserer Projektarbeit mit Kunden bestätigt.

Bild 5: Kompetenzvergleich C-Level (CXO), Führungskräfte (Middle Management) und Experte (Fachkräfte)

Im Bild 6 haben wir 8 von den 25 Kompetenzen aus dem Kompetenzmodell ausgewählt, wo es einen signifikanten Unterschied zwischen den drei Gruppen (CXO, FK und Experten) gibt.

Umfeld gestalten, Agilität, Interessen durchsetzen, Kommunikationsstärke, Situationen verstehen und Lösungsorientierung sind sicherlich Kompetenzen, wo Führungspersonen ihre Stärken haben müssen. Bei Innovationen und Empathie hätten wir es nicht erwartet. Diese erleichtern jedoch die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden, weil sich diese verstanden (Empathie) und bei der Implementierung neuer Technologien (Innovationen) von der Führung nicht ausgebremst werden.

Bild 6: Kompetenzvergleich bei ausgewählten Kompetenzen, wo CXO und Führungskräfte einen signifikanten Unterschied zu den Experten aufweisen.

Für die Betrachtung der Persönlichkeitsprofile haben wir andere Kohorten ausgewählt, die uns sehr interessant erscheinen: Gründer von Unicorn-Startups und DAX-Vorstände, und keine Führungskräfte aus dem Middle Management. Unicorn bezeichnet man junge Unternehmen mit einem Kapitalwert von über 1 Milliarde. Hier seien z.B. Delivery Hero, N26, Celonis aus Deutschland und LinkedIn, Airbnb, Uber aus den USA erwähnt.

Bild 7: Persönlichkeitsprofile von Unicorn-Gründern, DAX-Vorständen und Experten.

Die Profile bestätigen meine persönliche Vermutung: Gründer von sehr erfolgreichen Unternehmen haben ein sehr ausgeprägtes Profil: Sehr offen, zumeist sehr extrovertiert, sehr verträglich und zugleich mit geringem Neurotizismus. Leider liegen uns zu wenig Kompetenzprofile von Gründern vor, um hier eine ergänzende Betrachtung zum Persönlichkeitsprofil anzustellen: Risikobereitschaft, eigenen Fähigkeiten vertrauen, selbstbestimmt handeln usw. 

Oben haben wir die Unterschiede in den Profilen von Gründern und Vorständen festgestellt. Beide weisen eine „Trapezform“ auf, siehe Bild 7. Im Wesentlichen haben Offenheit und Extraversion einen höheren Wert als Neurotizismus. Da diese Kohorten High Performer sind, erlauben wir uns dieses Profil so zu benennen, siehe Bild 8.

Bild 8: Charakteristisches Profil eines High Performers.

Weitere Details der Auswertung finden Sie in der Langversion unter: https://www.thinksimple.de/ebooks

7. Anwendung für Executive Search und Talentmanagement

Bei der Personalauswahl will man sicherstellen, dass die „Richtigen am richtigen Platz“ sind. Das gilt dann besonderes bei der Auswahl von Führungskräften, da diese die „Säulen des Unternehmens“ bilden.  Wie erkennt man, ob jemand die passende Führungskraft ist? Diese ist eine situative Entscheidung, d.h. kontextabhängig. Für einen Turnaround suchen Sie sicherlich jemand anders als für ein Change-Management. Nichtsdestotrotz brauchen Führungskräfte in beiden Fällen die gleichen Grund-Kompetenzen.

In diesem Artikel haben wir die Ausprägung von einigen Attributen vorgestellt, die unserer Meinung nach Orientierung bei der Auswahl von Führungskräften geben können. In späteren Artikeln wollen wir uns ergänzend mit Werten, Motiven und Präferenzen befassen. 

Im Prozess der Personalauswahl haben sich mehrere Verfahren herausgestellt, siehe Langer (2018). Zu Beginn des Jahrhunderts führte Google als einer der ersten Unternehmen die Telefoninterviews noch vor den Präsenzterminen. Die Recruiting-Verfahren wurden bei allen Unternehmen im Laufe der Zeit verfeinert. Stracke (2015) hat das bewährte Konzept des Interviews genauer analysiert. Namhafte Diagnostiker wie Prof. Kersting (2019) und Kanning (2018) haben in Videos deren Konzepte erklärt.

Im Bild 14 haben wir eine kleine Auswahl von etablierten Verfahren bei der Personalauswahl dargestellt. Wir haben uns erlaubt an die Stelle der Online-Verfahren unser Produkt einzusetzen, weil es sich um ein systemisches und multimodales Verfahren handelt. Andere im Markt etablierte Produkte könnten ebenfalls hier Platz finden. Dieses Bild soll in den zwei Dimensionen Genauigkeit versus Schnelligkeit die Stärken und Schwächen üblicher Verfahren zeigen. Göhring (2021) gibt folgende Werte für die Genauigkeit (Trefferquote einer erfolgreichen Einstellung) an:

  • Interview mit geschultem Personal: 20%
  • Strukturiertes Interview: 40%
  • Multimodaler Online-Test: 70%
  • Assessment Center (1 bis 2 Tage): 80 bis 90%

Damit bestätigt Göhring unsere Aussage vom Bild 14 und zeigt das Potenzial von multimodalen Online-Tests. Diese können als Alternative zum aufwendigen Assessment Center angesehen werden.

Bild 14: Im Prozess der Personalauswahl können verschiedene Methoden der Diagnostik eingesetzt werden. Relevant dabei sind Genauigkeit, Schnelligkeit, Zeit- und Kostenaufwand, sowie Objektivität versus Subjektivität.  

8. Ausblick

Für spätere Studien werden weitere Kompetenzen aus neuen Modellen wie z.B. Schirmer, U. (2020) hinzugezogen. Dazu kommen die Werte, Motive und Präferenzen.

Solange es Unternehmen gibt, wird es Personalauswahl geben und hier sollen Diagnostiker den HR-Verantwortlichen Methoden und Tools an die Hand geben, damit sie ihre Arbeit genau, objektiv, schnell und kostengünstig durchführen können.

9. Take Aways

Für die interne wie externe Auswahl von Führungskräften sind stellenbezogene Anforderungsprofile erforderlich, die dann von den Kandidaten gematcht werden müssen.

Eine unternehmensspezifische Datenbank mit charakteristischen Merkmalen von Führungskräften liefert die Basis für die Anforderungsprofile. Solange diese nicht vorliegen, lassen sich generische Profile von Tool-Anbietern verwenden. Diese Profile dürfen nicht für eine automatisierte Auswahl missbraucht werden. Wohl aber für eine Priorisierung und Information vor dem Interview.

Die Anforderungsprofile einer Führungskraft müssen folgende Attribute beinhalten:

  • Kompetenzen
  • Eigenschaften
  • Emotionen
  • Sprachformulierungen
  • Motive
  • Werte
  • Präferenzen

Das verwendete Verfahren der Personalauswahl soll die Subjektivität der Bewertung auf ein Minimum reduzieren. Hierfür helfen Ausbildung der Bewerter gemäß DIN 33430 und die Verwendung von objektiven Testverfahren.

Quellen

Adt, K. in VDI- Nachrichten 17.4.2020

Barrett, L. F. (2017) How Emotions are made: The Secret Life of the Brain

Bass, B. M. & Riggio, R. E. (2006) Transformational Leadership, Psychology Press

Bühler, K. (1999) Sprachtheorie. Darstellungsfunktion der Sprache, Stuttgart

Costa, P.T.; McCrae R.R. (1992). Revised NEO personality inventory (NEO-PI-R) and NEO five-factor inventory (NEO-FFI) professional manual. Odessa, FI.: Psychological Assessment Resources

Judge T.A. et al (2002) Personality and Leadership: A qualitative and quantitative review, in: Journal of Applied Psychology, 87 (4) 765-780.

Göhring, A. (2021) Vortrag auf der HRnetworkx 2021, WAfM – Wirtschaftsakademie

Kanning, U. (2018) https://www.youtube.com/watch?v=9Nozb5eUeWw

Kanning, U.P. (2016) Über die Sichtung von Bewerbungsunterlagen in der Praxis der Personalauswahl, in: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie A&O, 60, S. 18-32

Kearney, E. (2019) in Personalführung 4/2019 S. 17-21.

Keller, T. & Weibler, J. (2015). What it takes and costs to be an ambidextrous

manager: Linking leadership and cognitive strain to balancing exploration

and exploitation. Journal of Leadership & Organizational Studies,

22(1), 54–71.

Kersting, M. (2019) https://www.youtube.com/watch?v=9r0gThjaAzI&t=60s

Krumm, S.; Schmidt-Atzert, K. (2009), Leistungstests im Personalmanagement, Hogrefe

Langer, M. et al. (2018) Algorithmen bei der Personalauswahl – eine kritische und hoffnungsvolle Betrachtung, in: Wirtschaftspsychologie aktuell, 1, 36-4

McCrae, R. R., & Costa, P. T. (1987). Validierung des Fünf-Faktor-Persönlichkeitsmodells of   über Instrumente und Beobachter hinweg.   Journal of Personality and Social Psychology, 52(1), 81– 90

de Molina, K.-M. (2021) KI-Einsatz in Videointerviews, in HR-Journal (Link https://www.hrjournal.de/ki-einsatz-in-videointerviews-was-geht-was-geht-nicht/)

de Molina, K.-M. (2021)  KI als Talentscout (Link https://www.digitalbusiness-cloud.de/wp-content/uploads/sites/3/digital-business-cloud-magazin-ausgabe-2-2021.pdf)

Nickel, S. & Keil, G. (2021) Führen auf Distanz, Haufe, Freiburg

Peterson, S. et al. (2021) Finden Sie Ihren Stil in Harvard Business Manager, 2/2021

Rose, N. (2021) in Wirtschaftspsychologie online (Link https://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/magazin/positive-emotionen-erweitern-wahrnehmung-und-denkvermoegen/174/)

Schirmer, U. et al. (2020) Welche Kompetenzen braucht eine gute Führungskraft, in Personalführung, 2020

Schmidt-Atzert, L. et al. (2014) Emotionspsychologie, Kohlhammer, Stuttgart

Schmidt-Atzert, L.; Amelang, M. (2018) Psychologische Diagnostik, Springer

Stock-Homburg, R. et al. (2020) Alleingelassen oder befähigt? In Personalmagazin 12/2020

Stracke, F. (2015) Menschen verstehen – Potenziale erkennen, Gabler, Wiesbaden

Widuckel, W., de Molina, K.-M. (2021) Arbeitskompetenzen im beruflichen Alltag, Seminarunterlagen, Universität Erlangen-Nürnberg

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In einem Artikel in den VDI Nachrichten beleuchtet Herr Wilfried Hube wie wichtig Harmonie für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist. Und dies über die unterschiedlichen Altersgruppen der Belegschaft hinweg.

Hier greifen zwei Themen ineinander: das Betriebsklima und der Wissenstransfer. Diese beiden Themen werden wir anschließend aufgreifen.

Ein wichtiger Faktor fürs Betriebsklima ist die sogenannte „Atmosphärische Intelligenz“.

Damit beschreiben wir jene Facette eines Mitarbeiters, die für die Harmonie „Erzeugung“ in seinem Umfeld mitverantwortlich ist.

In einem vor kurzem gehaltenen Vortrag (siehe Link: http://www.thinksimple.de/news) hat Herr Raimund Schöll diesen Punkt beleuchtet und den kausalen Zusammenhang mit der Produktivität bildlich dargestellt.

Demnach ist eine gute betriebliche Atmosphäre notwendig, aber nicht hinreichend für mehr Produktivität, d.h. für den wirtschaftlichen Erfolg. Was aber ist Atmosphäre und wer erzeugt sie? Wie kann man eine positive Atmosphäre schaffen und dies trotz des wachsenden Leistungsdrucks? Patentlösungen liegen nicht vor. Allgemein gültige Vorschläge wohl: Werteorientierung. Dieses Thema haben wir bereits in einem früheren Blog (“Brauchen wir noch Werte in der digitalen Welt?” vom 21. März 2011) aufgegriffen. Daher sei hier auf diesen Blogbeitrag verwiesen.

Zum zweiten Thema dieses Blogs: Wissenstransfer. Bei einer Verkürzung der Halbwertzeit des Wissens ist der innerbetriebliche generationsübergreifende Wissenstransfer ein entscheidender Erfolgsfaktor für ein modernes Unternehmen. Wesentliche Elemente der Wissensbasis können so verbreitet und für die Zukunft gesichert werden.

In diesem Punkt haben wir in unserem Unternehmen Expertise aufgebaut und setzen diese in Kundenprojekten bzw. Vorträgen ein, um den Umgang mit Wissen zu verbessern. Es ist nicht damit getan, HW oder SW- Lösungen für den Wissenstransfer zu verwenden. Wie die Mitarbeiter untereinander wertvolles Wissen austauschen, entscheidet darüber, ob das Wissen nach Veränderungen durch Fluktuation oder Ruhestand noch im Unternehmen nutzbar bleibt oder nicht.

Vor Jahren machte der Satz, der Werner von Siemens zugeschrieben wird, die Runde: „Wenn Siemens wüsste, was Siemens weiß!“

Viel Wissen und Expertise wird extern eingekauft, obwohl es firmenintern vorhanden wäre.

Zur Sicherung des Unternehmenserfolgs müssten alle „zusammenhalten“ und verfügbares Wissen miteinander austauschen. Nur so kann eine stabile Wissensbasis geschaffen werden. Gleichzeitig schafft der Austausch aktuellen Erfahrungswissens die Grundlage für kontinuierliche Verbesserungen.

Wo man früher auf Stäbe oder Abteilungen zurückgreifen konnte, sind heute nur einzelne Mitarbeiter vorhanden. Diese müssen jedoch das Wissen aller in sich vereinigen. Wie? Durch einen geschickten Umgang mit Wissen. Das Wissen muss situativ abrufbar sein. Nur so kann eine Firma erfolgreich agieren.

Deshalb ist einer unserer Leitsätze: „Wissen ist heute nur in Köpfen – außerhalb ist es Information!“ Damit unterstreichen wir die Rolle des Wissensträgers Mensch sowie die Bedeutung passender Kommunikationswege für erfolgreichen Wissensaustausch.

Ist dies die Quadratur des Kreises? Eigentlich ja. Wenige Mitarbeiter, hohe Wissenskonzentration und zugleich keine Mitarbeiterabhängigkeit? Eine Patentlösung liegt nicht vor. Wir wüssten jedoch einige Lösungen…

Geben Sie uns Ihre Meinung dazu!

Dr. Karl de Molina
ThinkSimple
www.ThinkSimple.de

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