„Schüsselgewohnheiten: Das Erfolgsrezept von Charles Duhigg“

Im Buch „Die Macht der Gewohnheiten – Warum wir tun, was wir tun“ beschreibt Charles Duhigg (Berlin Verlag, 2013) die Bedeutung der Gewohnheiten im Allgemeinen und der Schlüsselgewohnheiten ins Besondere.

 Duhiggs Schlüsselgewohnheiten stellen eine perfekte Ergänzung zu den von Prof. Walter Simon propagierten „Schlüsselqualifikationen“ (Persönlichkeitsmodelle und –tests, Gabal, 2006) und von ThinkSimple lancierten „Arbeitskompetenzen“.

Gewohnheiten prägen unseren Alltag in einer sehr unbewussten Form. Man könnte es so formulieren: Unser Leben ist eine „Einanderreihung“ von Gewohnheiten: Wie wir morgens aufstehen, uns zurechtmachen, frühstücken, das Auto wegparken und losfahren, einparken, mit der Arbeit anfangen usw.

 „Ein Forscher der Duke University fand 2006 heraus, dass 40% unserer täglichen Handlungen nicht auf bewussten Entscheidungen beruhen, sondern Gewohnheiten sind“

Charles Duhigg ist es gelungen, das Thema „Lebensgewohnheiten“ sehr detailliert zu analysieren und deren Zusammenhänge anhand von sehr anschaulichen Beispielen aufzuzeigen.

Dabei hat er auf zahlreiche Studien zurückgegriffen und diese wie in einem Roman wiedergegeben. Sehr kurzweilig. Auf der anderen Seite ist jedoch das Buch sehr lang: Über 400 Seiten. Die Essenz des Buches ließe sich auf 4 Seiten reduzieren! Das Buch ist in bester amerikanischer Manier geschrieben worden.

 

„…Einige Gewohnheiten spielen bei der Umgestaltung von Unternehmen und individuellen Verhaltensmustern eine größere Rolle als andere. Es sind die „Schlüsselgewohnheiten“, und sie können beeinflussen, wie Menschen arbeiten, essen, spielen, leben, Geld ausgeben und miteinander kommunizieren. Schlüsselgewohnheiten setzen einen Prozess in Gang, der, im Laufe der Zeit, alles ändert“

Duhigg beschreibt historisch belegte Situationen, in denen dank von schlechten Gewohnheiten Organisationen an den Rand des Bankrotts getrieben wurden und dann durch Veränderung der Gewohnheiten zu einer neunen Blüte gelangten. Was bezweckt das Buch? Dem Leser die Bedeutung der Gewohnheiten für den privaten wie gesellschaftlichen Erfolg vor Augen zu führen.

Er will einige wenige Gewohnheiten –die Schlüsselgewohnheiten eben- in die Mitte des bewussten Handelns stellen.

„Schlüsselgewohnheiten erklären… wie sie im Beruf produktiver werden und trotzdem rechtzeitig zum Abendessen mit ihren Kindern nach Hause kommen“

Zahlreiche Trainer und Coachs versuchen weltweit in Seminaren und in Sitzungen mit den Kunden die Gewohnheiten auf den Prüfstein zu stellen und deren Eignung für die angestrebte Tätigkeit zu beleuchten.

Dabei kommen einfache Vorgänge vor, wie ans Telefon zu gehen oder ein E-Mail lesen. Alltägliche Vorgänge, die zum Teil über den beruflichen Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Was meine ich damit?

Ein Alltagssituation: Sie leiten eine Projektbesprechung. Alle bringen das berufliche Smartphone mit. Wie viele Unterbrechungen wegen Telefonate entstehen? Im digitalen und kommunkationsgetriebenen Zeitalter entscheidet u.a. die Medienkompetenz, ob jemand produktiv ist oder nicht. Die Medienkompetenz basiert u.a. auf Schlüsselgewohnheiten: Wann und wie oft die E-Mail abgerufen werden; Handhabung des Handys usw.

Wenn Sie eine Gewohnheit verändern wollen, dann sollen Sie deren Änderung in Ihr Leben „geschmeidig“ integrieren. So Duhigg. Was meint er damit?

Wenn Sie den korrekten Umgang mit Handy, E-Mail lernen wollen, mit dem Rauchen aufhören wollen usw., sollen Sie nicht eine 180 Grad-Kehrwendung vollziehen, sondern eine leichte Veränderung einer bestehenden Gewohnheiten vornehmen. Alles andere sind fromme Wünsche und lassen sich in Ihr Leben nicht einbauen. Sie wirken wie Fremdkörper.

„Um eine neue Gewohnheit zu vermarkten…muss man wissen, wie man dem Neuen einen vertrauten Anstrich gibt“

Duhigg hat auf der Basis der Psychologie der Mechanismus der Gewohnheit beleuchtet: Anreiz-Gewohnheit-Belohnung. Seine Lösung: Den Kreislauf studieren und eine neue Belohnung einführen.

Wer raucht, erfüllt einen Wunsch nach Belohnung. Es könnte aber sein, dass jemand nur wegen des Miteinander-Rauchens raucht. Wenn das Gesellschaftliche überwiegt und nicht der Nikotinkonsum, dann lässt sich die Belohnung anders gestalten.

Der Fazit von Duhigg: Analysieren Sie die Formen der Belohnung. Wenn diese heute negative Wirkungen hervorruft, dann suchen Sie nach Alternativen. Es gibt sie!

Geben Sie uns Ihre Meinung dazu!

  • Share on:

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*