Arbeitskultur

Sicherlich haben Sie vom Buch „4 Stundenwoche“ von Timothy Ferriss gehört oder es vielleicht gelesen. Und in Ihrem Umfeld gibt es auch womöglich Leute, die behaupten, 70 bis 80 Stunden in der Woche zu arbeiten. Die meisten Menschen –wie Sie und ich- liegen mit 40 bis 50 dazwischen. Noch ist so, dass wir uns sehr oft durch die Anzahl der „gearbeiteten“ Stunden definieren: Je mehr, desto wichtiger ist man halt.

Während die 4 Stundenwoche von Timothy für 99,9% der Menschen eine Utopie bleibt, leiden viele von uns unter der hohen Anzahl an Stunden, die wir für die Firma arbeiten. Und dann komme ich und erzähle Ihnen von 365 Tagen Urlaub und dies trotz Beruf! Wie soll das gehen?

Das geht! Ich persönlich habe 365 Tage Urlaub im Jahr und dies trotz zahlreicher beruflicher Verpflichtungen. Und ich empfehle Ihnen, diesen Weg zu gehen. Wo läuft dieser Weg lang?

Urlaub bedeutet, selbstbestimmt handeln

Vor Jahren habe ich verstanden, dass für viele Leute der Urlaub ca. 2.000 km von Zuhause beginnt z.B. am Strand an der Pazifikküste. Diese Art von Urlaub meine ich in diesem Artikel nicht.  Urlaub ist für mich, selbstbestimmt handeln. Wäre es für Sie Urlaub, wenn ich für Sie einen Trip zum Jungle von Amazonas oder im Mount Everest buchen würde? Eher nicht!

Urlaub im Gegensatz zur Arbeit bedeutet für viele Menschen, gestalten nach eigenem Gusto. Wie wäre es aber, wenn Sie Ihre Arbeit doch nach Ihrem Gusto selbstbestimmt gestalten könnten? Viele von Ihnen werden sagen: Das geht bei mir nicht! Stimmt.

Dazu gibt es drei Optionen:

  • Sie ändern Ihr Arbeitsumfeld, so wie Sie es brauchen
  • Sie wechseln zu einer anderen Tätigkeit
  • Sie finden einen positiven Aspekt an dem, was Sie heute tun

Die erste Option erfordert viel Selbstbewusstsein und ein eher flexibles Umfeld. Das ist zugegen nicht immer gegeben. In meinem Berufsleben ist es mir zumeist gelungen, eine kleine Änderung herbei zu führen. Es eine interessante Übung, weil sie Kompromissbereitschaft und Verständigung erfordert; beides sehr interessante Aspekte in der Arbeit.

Im Sinne von Reinhard Sprenger „Die Entscheidung liegt bei Dir“ können Sie sich für die zweite Option entscheiden. Dies lässt sich einmal machen. Bei häufiger Anwendung werden Sie ein Jobhoper und diese sind heute nicht gerade begehrt. Eine gewisse Stetigkeit wird in den Unternehmen erwartet. Hier soll man sich fragen, ob tatsächlich ein Wechsel die Lösung ist. Ab und zu ist eine Änderung des eigenen Mindsets eher die Lösung.

Was Sie partout nicht machen dürfen, ist gegen die Psyche zu arbeiten!

Die dritte Option erfordert die Fähigkeit des „positive Thinking“, d.h. die positiven Aspekte Ihrer Arbeit zu sehen. Wenn Sie nichts finden, können Sie am Ende sagen, hier erhalte ich das Geld, um meine Familie, mein Privatleben zu finanzieren.

Was Sie partout nicht machen dürfen, ist gegen die Psyche zu arbeiten! Unser Handeln braucht immer einen positiven Aspekt. Ansonsten ist es, als würden Sie sich ständig gegen den Kopf stoßen. Das geht auf die Dauer nicht gut. Dieses gegen sich arbeiten, ist eine der Hauptursachen fürs Burnout.

Wenn ich mir Kunden, Kollegen und Bekannte anschaue, dann gewinne ich in Deutschland den Eindruck, dass wir verstärkt aus der Pflicht und weniger aus der Kür arbeiten. Ich höre immer: Das muss ich machen! Ich sage lieber: Ich will es machen. Damit tut sich die Psyche viel einfacher, diesen Zustand zu akzeptieren.

Genießen Sie ganz einfach Ihren beruflichen Alltag!

Glückliche Menschen sind diejenigen, die das akzeptieren, was ihnen widerfährt. Auch das Unangenehme.

Ein Freund von mir ist (fast) immer gut gelaunt. Warum? Er filtert das Unangenehme weg. Seine Ausdrucksform hat immer einen positiven Charakter. Er lacht viel (hat eine Lachkultur) und holt das Gute von den Leuten (Kollegen heraus). Er lässt das Unangenehme nicht an sich heran und freut sich über das Positive, was es immer gibt.

Erzähle ich Ihnen hier ein Märchen? Nein. Das ist gelebter Alltag. Genießen Sie ganz einfach Ihren beruflichen Alltag!

Wir haben in unserem Unternehmen einen LEICHTIGKEITS-INDEX entwickelt und in die Software myProfile+ implementiert. Dieser INDEX errechnet sich aus dem Cultural Fit, Job Fit und Orga Fit. Wenn die drei Werte hoch sind, dann ist der INDEX hoch. Das bedeutet: Die Arbeit ist keine Belastung mehr: Man kann den Job, man will den Job, man darf den Job. Dann haben Sie Ihre 365 – Tage Urlaub!

Mehr unter www.myProfile.plus und www.Leichtigkeits-Index.com

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Als wir uns im Jahr 2012 mit dem Thema Kultur der Arbeit befassen wollten, waren die Einträge darüber im Internet rar. Den Begriff  Arbeitskultur gab es nicht; wir haben ihn geprägt und die entsprechende .com Domain reserviert. Mit dem Buch „Arbeitskultur 2020“ (www.Arbeitskultur.com) wollten wir uns nicht nur mit der Unternehmenskultur sondern auch mit der Kultur der Arbeit in der Gesellschaft, in der Familie, in der Politik befassen. Das oben erwähnte Buch beinhaltet nicht nur Best Practices von Unternehmen, sondern auch Beiträge von Think Tanks wie Gallup und Universitätsprofessoren wie Widuckel, sowie Beiträge von Ministerien und Familienverbänden.

Das Buch folgte letztlich dem gesellschaftlichen Trend, der Kultur im Arbeitskontext mehr Bedeutung beizumessen, bei kleinen wie großen Unternehmen.

Es ist daher folgerichtig, dass sich der HBM mit dem Thema heute befasst und meine alte These bestätigt: „ein deutsches Google ist unmöglich“ (HBM 3/2018, Seite 2). Unmöglich, nicht wegen der Programmierfähigkeit, sondern wegen der Arbeitskultur. Nach meinem Dafürhalten ist die Arbeitskultur einer Firma das Entscheidende, und nicht deren Produkte. Die Kultur definiert die Spielregeln, die eine Firma im Sinne von Engagement und Employer Branding attraktiv machen.

Die Kultur beeinflusst maßgeblich die Performance einer Organisation. Daher haben wir in unser Performance Tool (www.Profile-Plus.de) die Kulturwerte des Unternehmens aufgenommen und messen den Culture-Fit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und umgekehrt. U.a. auf dem diesen Weg erfährt das Unternehmen, was den Mitarbeitern/innen relevant ist und umgekehrt.

#Arbeitskultur | www.Arbeitskultur.com | www.Profile-Plus.de

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Die deutsche Eishockey Mannschaft gewinnt Olympia Silber. Sie war bis 55 Sekunden vor dem Spielende auf Goldkurs. Die Stärken dieser Mannschaft kamen nicht nur auf dem Spielfeld zu Vorschein, sondern auch nach der Niederlage gegen Russland.

Als ich 14 war, sagte mir mein Vater: „Gute Mannschaften erkennt man am Tag der Niederlage“. Olympia Silber ist sicherlich keine Niederlage. Deutschland war streckenweise auf Goldkurs. Daher dürfte sich das Gefühl der Enttäuschung breit machen. Viele Spieler wurden nach dem Spiel interviewt. Da überwog das Gefühl der Dankbarkeit und der Freude, Silber gewonnen zu haben. Keiner war gekränkt, keine schob die Schuld auf andere. Vielmehr wurden Spieler und Coaches gelobt.  Schließlich hatten sie den Wintertraum von Südkorea realisiert. Sie hatten vielmehr erreicht als sie sich jemals erhofft hatten.

Was können wir von diesem Mannschaftsgeist lernen? Positives Denken, Resilienz, Dankbarkeit, Teamgeist.

Diese Stärken glänzen stärker, wenn man das Verhalten der kanadischen Mannschaft zum Vergleich zieht. Sie konnte die Niederlage nicht verkraften. Sie wirkte, als hätte sie ein Anrecht auf den Sieg. Ähnlich im Übrigen verhielt sich Marcel Hirscher als er beim Slalon patzte. Vor einer Woche hatte ich ob seiner Leistung gelobt. Gewinnen kann er, verlieren nicht. Und gerade hier zeigt sich die wahre Größe eines Menschen.

Wir sollen den Sportlergeist in unsere Büros transportieren: Mehr Teamgeist, mehr Freude, mehr Resilienz und weniger Schuldzuweisungen.

Wir haben eine Software entwickelt, um gerade diese Stärken zu fördern: Profile+ (www.Profile-Plus.de)

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Heute möchte ich in diesem Blog das Buch „Jenseits des Aktenkoffers – Vom Wesen des neuen Angestellten“ vom FAZ Redakteur Mark Siemons rezensieren.

Dieses Buch ist während seiner Zeit in Frankfurt entstanden; von Aachen kommend (gebürtig) und auf dem Weg nach Berlin und später China.

Der „situ“ Frankfurt ist deswegen wichtig, weil gerade hier viele Banken (im Jahre 1987 412 Bankniederlassungen) und Versicherungsfirmen ihren Sitz haben, so dass hier viele Angestellte gehobenen Niveaus arbeiten. Dies war der Näherboden für das vorliegende Buch.

Warum rezensiere ich dieses Buch? Erstens, weil ich Mark Siemons seit vielen Jahren kenne und durch unsere Begegnungen in seiner Frankfurter Zeit indirekt Input für sein Buch geliefert habe. Zweitens, weil mich das Thema „Angestellter“ fasziniert. Darüber werde ich meine eigenen Ansichten in einem speziellen Blog schreiben (Teil 2).

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43% der Väter in Deutschland wünschen sich mehr Zeit für die Familie – so eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift „Eltern“ zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Die Ursachen für dieses Gefühl an Mangel an Zeit können endogener oder exogener Natur sein.

Die exogenen Ursachen haben zumeist ihre Wurzeln in der Unternehmenskultur, teilweise auch in der Gesellschaft.

Unternehmen wie die Väter gGmbH oder Berater wie Hans-Georg Nelles widmen sich beruflich diesem Thema: Wie lassen sich (anspruchsvoller) Beruf und entspanntes Familienleben miteinander vereinbaren? Während diese hauptsächlich die unternehmerischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufgreifen, möchte ich in diesem Blog eher den persönlichen Arbeitsstil ansprechen.

In jedem Seminar über Arbeitsproduktivität schlage ich vor, um 17.00 Uhr mit der Arbeit fertig zu sein. Ich ernte anfangs große Vorwürfe: „Ich wüsste ja nicht, wie es in der Wirtschaft so geht!“.

Kann sich eine Führungskraft leisten, regelmäßig um 17.00 Uhr das Büro zu verlassen? In Skandinavien wird dies von den Führungskräften aufgrund der Gleichbehandlung verlangt, damit Väter keinen Vorteil gegenüber Müttern haben, die pünktlich – eben um 17.00 Uhr – nach Hause müssen.

Lässt sich die Maxime auf Deutschland übertragen? Sicherlich. Fakt ist jedoch: Dies ist noch nicht geschehen und so müssen sich Führungskräfte, die Beruf und Familie in Einklang bringen wollen, ihren Weg allein durchkämpfen.

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Diese Überschrift schmückte einen Artikel aus der FAZ im Sommer 2013. Dieser Artikel gab ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden von Bayer, Herrn Marijn Dekkers, anlässlich des 150. Gründungsjubiläums des Unternehmens wieder.

In diesem Artikel ging es um sehr unterschiedliche Themen, auch um die Energiewende und die dafür notwendigen Investitionsmaßnahmen. Letztere beinhalten zwangsläufig ein Risiko. Und so kam der vollständige Satz zustande „Die Deutschen sind (in den Technologien) sehr, sehr konservativ. Man will Fortschritt, ohne etwas zu wagen, ohne etwas aufzugeben“.

Ich habe diesen Satz aufgegriffen, weil ich hierbei eine Korrelation mit den sinkenden Gründerzahlen der letzten Jahre sehe. Diese sind seit 2002 so stark gesunken, dass Deutschland de facto 26.400 im Jahr 2012 verloren hat, d.h. mehr Unternehmensliquidationen als Gründungen (Angaben vom Institut für Mittelstandsforschung, ifM, Bonn).

Gründen bedeutet ein Risiko, das zum Erfolg oder Fiasko führen kann. Gründen, ein Unternehmen zu gründen, ist das Lebenselixier von vielen jungen (und jung gebliebenen) Menschen. Und trotzdem ziehen viele Menschen in Deutschland das Angestelltendasein dem Gründen vor (siehe VDI Nachrichten Nr. 10 „Deutsche legen den Schalter immer seltener um“).

Ist dieser Mangel an Gründungsbereitschaft eine deutsche Angelegenheit? In Schweden ist die Bereitschaft zu gründen deutlich höher. Da wird bereits in der Schule antrainiert.

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